4/2014
Fenster ohne Flügel, eine Straßenperformance, Berlin

„Ich kenne einen Teil von Dir- Liebe- meine Wohnung verstaubt, die Bilder beginnen zu schimmeln an der Wand und es ist Zeit die Fenster und Türen weit zu öffnen!“

Was bindet mich noch, was hält mich gefangen? Was wenn loslassen gewünscht ist und nicht so einfach geht und ich mir- du dir- mit meinen-deinen Gedanken und Taten immer wieder selbst die Flügel an den Körper binde und mich am fliegen hindere? Und was wenn diese inneren Bilder plötzlich im Außen erscheinen? Als Spiegel erscheinen für das eigene festhalten an der Verhinderung von etwas UnBekanntem.

Wie ist es wenn ich meine- du deine- Flügel ausbreiten will(st) und sie selber mit einem Seil gebunden halte? Ein Wahrnehmungsspaziergang durch die Stadt.

Impressionen:

Herzklopfen, Aufregung den Schritt zu wagen sichtbar zu sein mit etwas das sonst im Verborgenen bleibt. Ich nehme die Treppen nach unten und trete ins Sonnenlicht, folge meinen Füßen. Bauarbeiter, soll ich die Straßenseite wechseln? Sichtbar sein heißt möglicherweise gesehen werden! Aber wie und von wem will ich das? Ich bleibe auf der Straßenseite schreite unter dem Baugerüst entlang- keine Kommentare wie erwartet, erst als ich schon vorüber bin „Oh ein Engelchen“…. Eine Frau tritt mit ihrer kleinen Tochter aus einem Hauseingang, eine Weile laufen wir in die Gleiche Richtung, die Assoziation von einem „Schutzengel“ entsteht in mir. Pasant_innen die mich ignorieren – tatsächlich nicht wahrnehmen, oder wahrnehmen und vorgeben mich nicht wahrzunehmen und eben auch Momente die Begegnungen schaffen. Nach einer langen Zeit des Herumschlenderns über einen Friedhof, biege ich wieder auf die Hermannstraße, eine Frau mit kurzem Minirock, stark geschminkt und eigentlich so unendlich müde und traurig aussehend kommt mir sehr nah als wolle sie sich anlehnen mindestens 20 Schritte laufen wir so, fast Haut an Haut.
Verletzlich, sichtbar mit einer Frage die mich bewegt“