4/2009
SinnSucht, Experimentiertheater Erlangen

Ein Paar, Winnie bis in die Hüfte in einem Sandhügel eingegraben, ihren Tag strukturierend mit Routinen, und ein Willie, gibt es ihn? Mit dem sie im Gespräch ist.

Und dieser Moment, in dem Winnie fragt:

„Und nun? Lange Pause. Ist die Schwerkraft noch die alte, Willie, mich dünkt nicht. Pause. Ja immer mehr das Gefühl, daß ich, wenn ich nicht festgehalten würde- Geste– in dieser Weise, einfach ins blaue hinaufschweben würde. Pause. Und die Erde vielleicht eines Tages nachgeben und mich gehen lassen wird, der Sog ist so stark, ja, daß sie um mich herum bersten und mich herauslassen wird. Pause. Hast du nie das Gefühl, Willie, hinaufgesogen zu werden? Pause. Mußt du dich nicht manchmal anklammern, Willie? Pause.“ Samuel Beckett „Glückliche Tage“ (Glückliche Tage, 181)

Und was wenn das festhalten und das hinaufschweben zwei Anteile eines Menschen sind, die Angst vor Veränderung und das Blaue- Sehnsucht der Möglichkeiten und freier Tanz.

Da sind zwei, die Eine sind.
Die Eine beweglich.
Die Andere starr, aber mit Träumen?
Gebunden, sich selbst angebunden,
eine Bindung eingegangen.
Festhalten wollend, aus Angst vor Veränderung?

Ein Dialog in Bildern mit Jana Hemer, Xenia Wierzbicki, Regie: Lilian Seuberling